Philosophieren mit Kindern zum Thema Langeweile

Philosophieren ist eine Kulturtechnik und ein Bildungsprinzip. Es ermöglicht die Auseinandersetzung mit der Welt und den großen Fragen unseres Lebens. Fragen, die gerade für Kinder selbstverständlich und allgegenwärtig sind.

Ganz nebenbei entwickeln Kinder dabei Kompetenzen wie kritisches Denken, Argumentationsfähigkeit, Kreativität, Sprachsensibilität, Sprachstanderweiterung und ein gestärktes Selbstkonzept.

Zum Einstieg wird besprochen, was Langeweile überhaupt ist und wann den Kindern langweilig ist. Es kann ein kleines Spiel folgen, um die Langeweile zu vertreiben: Die versteckten Bilderbücher zum Thema Langeweile werden im Raum gesucht. Um die Präsentation des Bilderbuches noch anschaulicher zu gestalten, kann der Erzählstrang des Buches mit Bildkarten dargestellt und auf einer Kordel aufgehängt werden.

Fragestellungen für die philosophische Diskussion:

• Was ist Langeweile überhaupt?

• Wie lange dauert Langweile? Fühlt sie sich manchmal vielleicht sogar kürzer an?

• Ist Langeweile eine Person oder ein Gegenstand? Wie sieht dieser Gegenstand, oder diese Person aus?

• In welchen Momenten war dir im KiGa schon mal langweilig und warum?

• Was könnte denn das Gegenteil von Langeweile sein?

• Was hast du schon einmal ausprobiert, um die Langeweile verschwinden zu lassen?

Lieder zum Thema: Ein bekanntes Kinderlied umdichten. Zum Beispiel „Händewaschen muss ein jedes Kind...“

Spiel und Übungen - kreative Umsetzung:

• Kinder im Raum nach Orten suchen lassen, wo ihnen schon einmal langweilig war

• Wie schafft man es, dass Langeweile etwas tolles/spannendes wird?

• Wie schaut mein Körper/mein Gesicht aus, wenn mir langweilig ist?

• Wo spüre ich die Langweile im Körper? Wie stelle ich mit meinem Körper Langeweile dar?

• Zeitleiste des Kindergarten-Alltags mit den Kindern gestalten und markieren, wann es am langweiligsten ist.

Einführung eines neuen Rituals: Jeden Tag machen wir 1⁄2 h Langeweile. Was entsteht daraus?

Ziele: Qualität der Langeweile erarbeiten, Entschleunigung etablieren, Ruheinseln schaffen, der Übersättigung entgegenwirken, Möglichkeit zur Ruhe zu kommen.

Schlussritual: Wir stellen uns die Langeweile als unsere*n neue*n beste*n Freund*in vor und stellen sie als Malbild, Knetfigur, Kaltporzellan etc. her.

Idee von: Anton Klaghofer

Altersgruppe: 3-6 Jahre

Materialien:

Folgende Bücher kommen zum Einsatz:

„Das NEINhorn und die SchLANGEWEILE“ (Marc-Uwe-Kling, Astrid Henn)

„Lieselotte hat Langeweile“ (Alexander Steffensmeier)

Sanduhr, Polster, Decken, Bildkarten von Kindern die gelangweilt aussehen, Bildkarten von Situationen die langweilig sind (Warten beim Essen, Morgenkreis, Anstellen,...)

 
 
 
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